Dies ist ein kleiner Erfahrungsbericht zur Anbindung von Trumpf Boost Fab
Entstanden ist diese
Gedankensammlung bei einer Systemumstellung der Laserschneideanlagen und
gleichzeitiger Einführung einer neuen Anbindung.
Die wichtigste
Vorabprüfung ist:
Mit dem Trumpf Fab erhalten Sie ein "Blech" ERP System.
D.h. Sie haben nun zwei ERP Systeme die synchron gehalten werden müssen.
Insbesondere wenn schon Daten in beiden Systemen vorhanden sind, muss die
Synchronisierung der Artikel und Materialien VORHER durchgeführt werden.
Offensichtlich versucht das Fab über Part No, Description und Filenamen der
Geo-Daten festzustellen, ob ein Artikel schon im Fab angelegt ist oder neu
anzulegen ist.
Beachten Sie dies bei der Artikeldefinition.
Bei der
Übergabe ist zu beachten, dass Fab die Daten teilweise anderes wie Boost
verwendet.
So sollte in Part No und in Description die Artikelnummer
enthalten sein. Die Artikelbeschreibung sollte unter Note (Kommentar) übergeben
werden. Damit ist der Artikel in beiden Systemen (Fab und Boost) wieder
vernünftig auffindbar.
WICHTIG: Das Trumpf-FAB erlaubt in Dateinamen und
-pfad keine - (Bindestrich). Sind solche Zeichen enthalten, dann werden die
Dateien nicht übernommen. Idealerweise verwenden Sie nur Ziffern und Buchstaben
(7-Bit ASCII).
Wichtig: Die Überleitung der MasterData muss entgegen der
Dokumentation in Windows-Codierung erfolgen, da sonst, die Umlaute nicht
übernommen werden und damit der Import abgebrochen wird.
Auflösung von 3D Geodateien. Prüfen Sie sehr akribisch, ob das Fab (dann bei der
Überleitung ins Boost) die Abwicklung so wie von Ihnen gewünscht macht. Es
wurden da schon einige Tafeln Blech im Endeffekt weggeworfen.
Die gesamte
Trumpf Software läuft ausschließlich unter Windows-Betriebssystemen.
Idealerweise läuft dann Ihre gesamte beteiligte IT (ERP, Trump, CAD, ..)
ebenfalls unter Windows.
Auch hat die Übergabe über XML Dateien und die Art
des Datei-Handshakes, deutlich Luft nach oben.
Die in der Dokumentation
angegebenen Informationen sind leider ebenfalls verbesserungswürdig.
Achten
Sie bei einem Betrieb in virtualisierter Umgebung darauf, dass auch AVX
aktiviert ist. Das Trumpf-System startet auch ohne, macht aber nur akribische
Fehlermeldungen.
Aus der Erfahrung unseres Kunden:
Der nächste Auftrag
an die Firma Trumpf erfolgt nur mehr mit exakten Terminvorgaben und
entsprechenden Pönale Vereinbarungen. Trumpf war früher deutlich besser.
Übernahme von Aufträgen
Die
Produktionsaufträge landen nicht automatisch im Boost sondern im FAB
Also
TruTops Fab starten
Die Artikel sind unter Stammdaten zu finden
die
Aufträge unter Produktion, PPS Aufträge.
Hier können diese auch gelöscht
werden
müssen aber jedenfalls eingelastet (Button unten, Auftrag einlasten)
werden
Erst damit können sie im Boost geschachtelt werden.
Fehlermeldung: 3D Part was not boosted
Die Meldung 3D Part
was not boosted bedeutet eigentlich dass die Verbindung zur Lasermaschine nicht
geht und daher das Teil nicht boosted (an Boost übergeben) werden konnte.
Diese sollte von selbst weggehen, wenn die Laser-Maschine wieder Online ist.
Das bedeutet für die Übergabe der Produktionsaufträge muss auch die
Lasermaschine Online sein.
Versuch der Erklärung der Zusammenhänge
Da wir selbst von
Trumpf erst sehr spät im Einführungsprozess ein klein wenig, die Zusammenhänge
der verschiedenen Programme (welche von unterschiedlichen Firmen stammen)
halbwegs verstanden haben, hier das was wir dabei gelernt haben.
FAB =
Fabrikations Planungsprogramm = Übergeordnetes Auftragsverwaltungs Programm
Dieses übergibt die Artikel und Aufträge ins Boost (und ins Bend)
Das ERP
liefert die Artikel und Aufträge ins FAB an.
Diese müssen dann, mit Auftrag
einlasten ins Boost übernommen werden.
Vor dem Einlasten können die Aufträge
noch aus dem FAB gelöscht werden.
Es kann diese Übernahme auch automatisch
erfolgen. Es wird davon von Fa. Trumpf für den Anfang abgeraten.
Wichtig: FAB
und Fertigungsauftragsverwaltung des ERP's (Losverwaltung) müssen synchron
laufen
- Boost = Verwaltungsprogramm nur für den Laser, z.B. zum Schachteln
der Teile (oft Platinen genannt)
- Bend = wäre das
Kanten-Verwaltungsprogramm, welches ebenfalls unter dem FAB sitzt.
Damit kann
es eine Logik geben, die vom Bend aus dem FAB sagt, dass Teile kaputt gegangen
sind und damit ist für den Auftrag xy noch etwas nachzuschneiden.
(Bend wird
derzeit nicht verwendet)
Selbstverständlich muss dafür auf dem
Verwaltungsrechner auch das FAB installiert sein.
Wenn ein 3D Teil
importiert wird, wird dieses von Fab in die Prozessing Queue von Boost
geschickt.
Dort sollte es von Boost aufbereitet werden.
Wenn das Teil
jedoch nicht innerhalb 2 Minuten von Boost abgeholt & aufbereitet wird, wird die
Fehlermeldung "Timeout of 120 seconds reached! 3D Part was not boosted!"
rausgegeben.
Es hat also nichts mit der Maschine und dem Freigeben des
Produktionsauftrags an die Maschine zu tun.
Dies passiert, wenn Boost auf dem
Server nicht geöffnet ist.
Um dies zu verhindern kann ein sogenannter
Autowork-Launcher für Boost auf dem Server installiert werden. Der Autowork
Launcher läuft ununterbrochen auf dem Server. Gegebenenfalls muss dieser auch im
Autostart Ihres Trumpf-Laser-Servers berücksichtigt werden.
Wichtig zu
wissen:
Sobald der Launcher aktiv ist, zieht er immer eine Boost Client
Lizenz!
Der Launcher läuft aktuell auf dem Catm20 User. Dieser User MUSS
unbedingt aktiv bleiben, damit die Aufbereitungen funktionieren! Dass muss von
der IT entsprechend parametriert werden.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass
da Autowork Launcher Programm als Dienst eingerichtet wird. Wenn dieser Dienst
dann auf das lokale System angemeldet werden würde, würde der Launcher auch nach
einem Serverneustart wieder laufen und es würde keinen dauerhaft aktiven User
benötigen. ACHTUNG: Wenn Anmeldung als Lokaler Dienst, kann dieser nur auf
lokale Dateien zugreifen. D.h. die Zeichnungen = Geodaten müssen auf der lokalen
Betriebssystemumgebung verfügbar sein.